Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
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Na, dann machen wir mal einen kleinen Ausflug in die Physik:
Während der Antriebsphase steckst Du die chemische Energie Deines Treibsatzes in a) potentielle Energie (Höhe), b) Bewegungsenergie (E=1/2*m*v*v) der Rakete und c) anteilmäßig leider auch schon wieder in Verluste durch den Luftwiderstand (auch proportional v*v).
In der 'Gleitphase' wird nun die Bewegungsenergie mehr oder weniger langsam von a) und c) 'aufgefressen'. Da c) proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit ist, ist es also vorteilhaft, die Treibsatzenergie bei b) nicht unbedingt in v zu "investieren", sondern (in Maßen) in ein größeres m.
Da Modellraketen meistens eh' zu leicht sind (es gibt eine optimale Masse, die man mit manchen Flughöhen-Simulationsprogrammen auch ausiterieren lassen kann), tritt der von Dir beobachtete Effekt auf, daß die Flughöhe bei abnehmendem Gewicht auch abnimmt. Hier kann man dann entweder mit Zuladung (Nutzlast),abhelfen, oder einen Motor verwenden, der seine Energie mit weniger Schub, dafür aber länger abgibt. So erreicht V dann auch keine so großen Werte, daß die Verluste übermäßig ansteigen.
Letzterer Ansatz sorgt z.B. beim Raketenmodellsport für die dort mit absoluten Leichtbauraketen erreichten beachtlichen Höhen.
HTH, Stefan
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