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Sebastian

Raketenbauer

Sebastian

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Beitrag 21501 [Alter Beitrag06. November 2002 um 11:16]

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Ja, du hast recht, Peter: Zur Berechnung der genauen momentanen Fluggeschwindigkeit aus den Beschleunigungswerten benötige ich noch die Information über die Richtung der Erdgravitation in Bezug zur Messachse des Sensors. Der Beschleunigungsmesser selbst zeigt jedoch, egal in welche Richtung die Rakete fliegt, nach Brennschluss den Luftwiderstand an. Im Vakuum würde er Null angeben (="Schwerelosigkeit").

Cheers,
Sebastian
Johannes (Axe) Haux

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Johannes (Axe) Haux

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Beitrag 21503 [Alter Beitrag06. November 2002 um 12:02]

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Zitat:
Original geschrieben von Sebastian
Im Vakuum würde er Null angeben (="Schwerelosigkeit").

Cheers,
Sebastian




Hi Sebastian,

warum 0? Er muesste doch (wenn die Flugrichtung senkrecht von der Erde weg ist auch im Vakuum -1G angeben, wenn direkt auf die Erde zu +1G, wenn parallel zur Erde 0G.

Wenn Du daher nicht weist ob die Rakete von der Erde weg oder auf die Erde zu fliegt, wirst Du bei gemessenen -1g nicht wissen ob Du parallel zur Erde und maesige Bremsung (= guter CW), oder von der Erde weg und Vakuum (= kein CW)oder auf die Erde zu und starker Luftwiderstand (= schlechter CW) hast.

Der Sensor zeigt eben nicht den Luftwiderstand an, sondern die Beschleunigung (bzw. Verzoegerung) der Rakete.
Woher diese Kraefte kommen und wie sie sich zusammensetzen kann er nicht feststellen, dazu wuerde er noch eine Kreiselplattform benoetigen um zu wissen wo 'oben' und 'unten' ist und wie er die Erdanziehung rausrechnen muss.

Gruss Johannes

Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy)
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Sebastian

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Beitrag 21506 [Alter Beitrag06. November 2002 um 13:00]

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Hi Johannes,

Zitat:
warum 0?


weil alles um ihn herum ebenfalls nur der Erdgravitation unterliegt. Insofern gibt es keine Auslenkung im Messgerät. Die Rakete wird in ihrer Gesamtheit beschleunigt. (Es wäre ja zu schön, die Gravitation abschirmen zu können. big grin)
Ist jedoch Luftwiderstand vorhanden, wird sozusagen die äußere Hülle, da wo der Druckunterschied bzw. die Kraft angreift, zurückgehalten und die Messmasse lenkt aufgrund ihrer Trägheit aus. Die Folge ist die Anzeige einer Beschleunigung, die mit der Masse der Rakete die momentan vorherrschende Widerstandskraft ergibt.
Würde man jetzt noch ein Prandtlrohr mitfliegen lassen, könnte man die aktuelle Fluggeschwindigkeit wirklich unabhängig vom Bahnwinkel messen und auf einen cW schließen.
Vom Prinzip her ist das dann nichts anderes als eine cW-Bestimmung im Windkanal.

Cheers,
Sebastian
Neil

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Neil

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Beitrag 21509 [Alter Beitrag06. November 2002 um 13:19]

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Hi,

ihr verwirrt mich.confused
Wenn die Rakete auf dem Boden steht, habe ich eine Beschleunigung von 1g. Woher weiß der Sensor das dieses G von der Erde kommt.
Jetzt steht die Rakete im 45 Grad Winkel. Der Sensor mißt jetzt eine kleinere Beschleunigung. Woher weiß er also wieder was von der Erde kommt und was von dem Luftwiderstand?
In dem Fall das die Rakete eine Parabel fliegt, haben alle Teile die gleiche Verzögerung. Diese gleicht sich mit der Erdbeschleunigung zu 0 aus.
Der Sensor mißt auch tatsächlich 0.
Jetzt machen wir das ganze nochmal mit Luft drumrum. Die Trägheit und Erdbeschleunigung ergeben wieder 0. Jetzt haben wir nur noch eine Kraftkomponente des Luftwiderstandes der immer parallel zum Sensor wirkt. Dieses Komponente ist unabhänig von der Fluglage. Angenommen wir haben eine Anströmung von vorne. Somit kann der Sensor indirekt den Luftwidertsand messen.
Was er nicht messen kann ist die Flughöhe. Dafür bräuchte er tatsächlich die Richtung die er hat. Deswegen müßten solche Sensoren wie der Altacc davon ausgehen das die Rakete immer senkrecht fliegt.

Gruß

Neil

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Johannes (Axe) Haux

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Johannes (Axe) Haux

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Beitrag 21512 [Alter Beitrag06. November 2002 um 13:30]

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Zitat:
Original geschrieben von Sebastian
Hi Johannes,


weil alles um ihn herum ebenfalls nur der Erdgravitation unterliegt. Insofern gibt es keine Auslenkung im Messgerät. Die Rakete wird in ihrer Gesamtheit beschleunigt. (Es wäre ja zu schön, die Gravitation abschirmen zu können. big grin)

Cheers,
Sebastian




Hi,

jetzt kommen wir der Sache naeher. Bedeutet das, dass der Sensor die Beschleunigung misst in dem er die Kraft an einem im innenen befindlichen 'Gewicht' misst und aus der Kraft auf die Beschleunigung schliest? Dass er <B>nicht</b> wirklich die Beschleunigung misst?

Gruss Johannes

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Peter

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Beitrag 21521 [Alter Beitrag06. November 2002 um 16:09]

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Zitat:
Original geschrieben von Sebastian
Ist jedoch Luftwiderstand vorhanden, wird sozusagen die äußere Hülle, da wo der Druckunterschied bzw. die Kraft angreift, zurückgehalten und die Messmasse lenkt aufgrund ihrer Trägheit aus. Die Folge ist die Anzeige einer Beschleunigung, die mit der Masse der Rakete die momentan vorherrschende Widerstandskraft ergibt.


Wie ist denn diese Messmasse gelagert, in einer Art Pendel oder ganz anders?
Neil

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Beitrag 21522 [Alter Beitrag06. November 2002 um 16:20]

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Idealer Weise würde ich sagen frei gelagert so das sie in Flugachse bewegt werden kann. Da ist sie dann nur vom Sensor begrenzt.
Wie sonst außer mit einer Masse könnte man noch die Beschleunigung messen?

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Sebastian

Raketenbauer

Sebastian

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Beitrag 21524 [Alter Beitrag06. November 2002 um 16:34]

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Da die Beschleunigung, wie vieles andere auch, nichts greifbares ist, kann sie nur über Umwege gemessen werden. Dazu gibt es handelsübliche Beschleunigungssensoren. Bei denen wird mit einem winzigen Feder-Masse-System die Auslenkung über eine kapazitive Widerstandsmessung in ein Beschleunigungssignal umgewandelt.
Erwin Behner

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Beitrag 21623 [Alter Beitrag08. November 2002 um 12:24]

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Hallo Sebastian,

von einer Feder kann man eigentlich kaum sprechen. Es ist eher eine Membran. Durch die Beschleunigung wird der Plattenabstand verringert wodurch die Kapazität des "Kondensators" steigt (C~1/l). Die daraus resultierende Kurve ist dadurch nicht liniear. Die heutigen Sensoren haben jedoch dazu meist eine Schaltung eingebaut die daraus dann ein lineares Signal machen.

Zitat:
Original geschrieben von Sebastian
Mit Beschleunigungssensoren könnte man aber den Widerstand der Rakete unmittelbar nach Brennschluss messen und so direkt auf einen cW-Wert kommen. Das haben wir von der ERIG mal gemacht und sind auf Werte um 0,3 gestoßen (ogive Spitze, Heck mit Verjüngung).


Gibt es davon Diagramme? Wäre sehr daran interessiert! Welche Sensoren/Messmodul habt ihr dafür verwendet?

Viele Grüße
Erwin
Sebastian

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Beitrag 21644 [Alter Beitrag08. November 2002 um 16:40]

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Hallo,

Zitat:
Gibt es davon Diagramme? Wäre sehr daran interessiert! Welche Sensoren/Messmodul habt ihr dafür verwendet?



Diagramme gibt es, nur müsstest du da direkt die heute aktiven ERIGler kontaktieren, ob sie dich damit versorgen können. Für die Typbezeichung der Sensoren/Aufbau unseres Messmoduls frag am besten unsere E-Techniker von der Arbeitsgruppe Experimente.

Cheers,
Sebastian
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