Neil
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Hi,
mir kam letztens die Idee, "Warum nutzt ein Ionentriebwerk nicht den Wasserstoff der im Weltraum vorkommt?" Also gleich mal nachgeforscht wieviel den da so herum schwebt. Es sollen ca. ein Atom pri cm^3 sein. Wieviel muss man den jetzt herum fliegen um sagen wir mal ein Mol Wasserstoff einzusammeln? Das wäre ca. 1g. Nehmen wir an, das wir einen Trichter mit 1m^2 Fläche zum sammeln haben und wir so schnell fliegen wie ein Space Shuttle, 28.000 km/h. Dann ergibt das eine Sammelzeit von 2.434.269 Jahren 204 Tage 50 Minuten 24 Sekunden
Ist ein bißchen lange. Selbst eine Steigerung von der Geschwindigkeit oder der Fläche um Faktor 100 wäre immer noch zu wenig. Wird also nix aus der Idee, aber wie funktionieren dann die Busardkollektoren bei der Enterprise?
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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pegi
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Ralf
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Hallo Neil wie Pegi schon sagt! Schau mal in Unser Kosmos von Carl Sagan aus den 80ger. (Science Fiction) Ralf
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Neil
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Hi,
ganz gut und schön, aber die Sache hat mehrere Hacken:
- Müßte man die Fläche um den Faktor 2.000.000 und mehr erhöhen um nur einen Gramm Wasserstoff in einem Jahr zu gewinnen. Das wäre eine Fläche von 1000*1000m. Das wäre ein sehr starkes Magnetfeld.
- Magnetfelder können nur magnetische Teilchen anziehen, Wasserstoff ist nicht magnetisch. Nur geladene Teilchen werden abgelenkt, die ändern ihre Flugbahn. Wenn der Wasserstoff nicht als H+ vorliegt sondern als H2, dann juckt dem das Magnetfeld überhaupt nicht.
Gruß
Neil
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Oliver Arend
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Der Strahlung wegen duerften im Weltraum aber die meisten Teilchen als Ionen vorliegen. Du hast also n Haufen H+ und He+...
Oliver
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Robert Werner
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Hi,
bilden sich bewegende Elektronen nicht ein Magnetfeld (so funktioniert doch auch der Elektromagnet)? Und ein H Atom hat doch auch 1 sich um den Kernbewegendes Elektron. Ergo sollte man mit einem entsprechend starken Magnetischen Feld also Atome anziehen können.
Ciao Robert
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Neil
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Hi,
aus dem Physikunterricht weiß ich, das nur Eisen, Nickel und Kobalt magnetisch sind. Alle anderen müssen künstlich angeregt werden. Einfach mal bei Wiki schauen. Selbst wenn, dann würden wir in einem Jahr erst ein Gramm zusammen haben, damit kann man nichts anstellen. Das Magnetfeld wird mehr Energie schlucken als wir gewinnen können.
Gruß
Neil
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Andreas Mueller
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Zitat: Magnetfelder können nur magnetische Teilchen anziehen, Wasserstoff ist nicht magnetisch. Nur geladene Teilchen werden abgelenkt, die ändern ihre Flugbahn. Wenn der Wasserstoff nicht als H+ vorliegt sondern als H2, dann juckt dem das Magnetfeld überhaupt nicht.
1. Magnetfelder können durchaus auch geladene Teilchen beeinflussen (siehe Kathodenstrahlröhre) 2. Wie Oliver Arend sagt, findet man viel atomaren Wasserstoff oder sogar Protonen und Elektronen, und beide haben ein magnetisches Moment (sonst gäbe es kein MRI) Zitat: aus dem Physikunterricht weiß ich, das nur Eisen, Nickel und Kobalt magnetisch sind. Alle anderen müssen künstlich angeregt werden. Einfach mal bei Wiki schauen.
Wenn man in der englischen Wikipedia unter Ferromagnetism nachschaut, findet man ziemlich viel mehr Information. Unter anderem erfährt man auch, dass CrO2 ferromagnetisch ist, was ja auch der Erfahrung entspricht, die mit CrO2 beschichteten Tonbandkassetten funktionieren ziemlich gut. Selbst wenn man sich auf ferromagnetische Elemente beschräkt, wäre da noch Gadolinium (welches lustigerweise die Curie-Temperatur bei 292K, also bei Zimmertemperatur hat) und Dysprosium. Auch ein Exot: flüssiger Sauerstoff ist ferromagnetisch. Dann gäbe es da noch den Diamagnetismus: in einem äusseren Magnetfeld baut der Stoff ein (schwaches) entgegengesetztes Magnetfeld auf. Macht man das äussere Feld stark genug, kann man die Stoffe zum Schweben bringen. Der Wikipediaartikel dazu zeigt einen fliegenden Frosch. Für die aktuelle Diskussion sind aber weder Ferromagnetismus noch Diamagnetismus interessant, sondern nur das magnetische Moment einzelner Teilchen (Atome, Moleküle, ...). Und selbst wenn ein Teilchen ein magnetisches Moment hat, wird es sich nur dann in einem magnetischen Feld in Bewegung setzen, wenn dieses Feld inhomogen ist. In einem homogenen Feld spürt so ein Teilchen nur eine Kraft, die es entlang der Feldlinien auszurichten versucht (genauer: die Quantenzustände des Teilchens spalten im Magnetfeld auf in Zustände verschiedener Energie auf). Teilchen mit Spin haben immer ein magnetisches Moment, auch das Neutron hat ein magnetisches Moment. So kann man Isotope (unterscheiden sich nur durch die Anzahl der Neutronen) durch die verschiedenen magnetischen Moment unterscheiden. Wenn man also Teilchen mit Hilfe eines Magnetfeldes sammeln will, dann braucht man nicht nur ein starkes, sondern auch ein sehr inhomogenes Magnetfeld.
Geändert von Andreas Mueller am 19. September 2006 um 00:20
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hybrid
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Wenn man aber die Geschwindigkeit stark erhöht, geht das Sammeln auch viel schneller. Erst recht, wenn man in relativistische Bereiche vorstößt! Dann beginnt nämlich die Längenkontraktion, die uns sehr viele Extra-Teilchen beschert Grüße Malte
Geändert von hybrid am 19. September 2006 um 01:55
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Andreas Mueller
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Zitat: Wenn man aber die Geschwindigkeit stark erhöht, geht das Sammeln auch viel schneller. Erst recht, wenn man in relativistische Bereiche vorstößt! Dann beginnt nämlich die Längenkontraktion, die uns sehr viele Extra-Teilchen beschert
Und ausserdem sind die Teilchen wegen der relativistischen Masse erst noch besonders schwer
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