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Hendrik
Senior Pyronaut
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Beitrag 51085
, Von T1 nach T2: Erster Erfolg des SOLARIS-Mentorenprogramms
[23. Juni 2004 um 10:56]
Hallo zusammen!
Schon seit einem Jahr stelle ich immer mehr die Notwendigkeit eines Mentorenprogrammes heraus, dass der konsequenten und fachlich betreuten Heranführung von ambitionierten T1´lern beim Aufstieg in den T2-Bereich helfen soll. Der Grund erwächst aus der derzeitigen Gesetzeslage. Denn diese wird wie folgt ausgelebt: -> man hat Erfahrung im T1-Bereich -> man geht mit einer "popeligen" E-Rakete auf einen T2-Lehrgang -> anschließend darf man T2-Motoren kaufen, ohne die Konstruktion einer guten T2-Rakete jemals eigenhändig durchgeführt zu haben -> man macht u. U. erste schmerzliche und ggf. nicht ungefährliche Erfahrungen auf dem Flugfeld mit einer aus dem Wissenstand heraus schlecht konstruierten T2-Rakete.... Meine damaliger Vorschlag: Schaffung eines Mentorenprogrammes! -> man hat Erfahrung im T1-Bereich -> man sucht sich einen versierten T2-Flieger als Mentor -> unter Aufsicht, sporadischen Treffen zum Konstruktionsabgleich usw. baut man seine erste T2-Rakete mit Minimumimpuls G -> man läßt sie unter Aufsicht des Mentors fliegen und beweist ihm, in der Konstruktion einer T2-Rakete nun "versiert" zu sein -> man geht mit dieser ersten und flugerprobten T2-Rakete auf einen T2-Lehrgang -> anschließend darf man T2-Motoren kaufen, mit der Erfahrung im Hinterkopf, die Konstruktion einer guten T2-Rakete eigenhändig durchgeführt zu haben -> man macht u. U. keine ersten schmerzlichen und ggf. nicht ungefährliche Erfahrungen auf dem Flugfeld mit einer aus dem Wissenstand heraus schlecht konstruierten T2-Rakete, da man es durch das Mentorenprogramm nun besser weiß Leider fand dieser Vorschlag in keinem Verein bisher eine Umsetzung und deshalb stieß ich das Programm selbst an. Mein erstes Opfer war Ralf Tosch, bekannt in diesem Forum und nach den RJD! Ralfs Stand im August letzten Jahres war knallharter T1-Bereich, 1,5 Stunden Vorbereitung für den Flug einer C-Rakete, noch nie zuvor wurde von ihm eine Rakete berechnet, keine Druckpunktberechnung, lediglich Schleudertests... erste Flüge beim Aero Club in Rheidt, www.aero-club-rheidt.de Folgende Datei wurde angehängt: SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Hendrik
Senior Pyronaut
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Beitrag 51086
[23. Juni 2004 um 10:59]
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Folgende Datei wurde angehängt: SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Hendrik
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Beitrag 51087
[23. Juni 2004 um 11:09]
... nun nahm ich mich seiner an und er baute in den nächsten Monaten konsequent größere Raketen!
Es dauerte nicht lange und schon war Ralf soweit, das er D-Raketen baute und erfolgreich flog. Die Vorbereitungszeit pro Flug reduzierte sich auf 20 Minuten. Eine tolle Entwicklung meines erachtens. Und es war immer wieder schön zu sehen, wie Ralf sich freute, wenn er erfolgreich einen nächsten Schritt bewältigt hatte! Was kommt nach D, wenn die Sauer-Motoren durch Unzulänglichkeit glänzen und der Held5000 sich seiner Pappe entblößt? Der BC-125! Konsequent trafen Ralf und ich uns in Rheidt und checkten alle Bauphasen und Bauteile ab, bevor sie eingeharzt wurden! Also: Nun zu Ralfs Fortschritt: Beginn Mentorenprogramm August 2003: -T1-Bereich -1,5 Stunden Vorbereitung für den Flug einer C-Rakete -4 cm Durchmesser, 40 cm lang -noch nie zuvor wurde von ihm eine Rakete berechnet -keine Druckpunktberechnung, lediglich Schwingtests -40 cm Schweißdraht als Leitstab Ende Mentorenprogramm Juli 2004: -T2-Bereich -Normale Vorbereitungszeiten -10 cm Raketendurchmesser, 230 cm lang, 1,6 kg! -Rakete wurde von ihm mit Computer berechnet, Gipfelpunktzeit war exakt! -Flughöhe 380 m -Ein sehr schwieriger Cluster: BC-125 mit AP-Treibstoff und Sofort-Zündung + 3 SP-Motoren, ein Schwierigkeitsgrad, der selten geflogen wird! Hut ab! -Kolben-Fallschirmauswurf -TTW-Fins als Sperrholzlaminat -kein Leitstab mehr sondern Rail-Führung Alles in allem: Reif für einen T2-Lehrgang! und ich freue mich darüber! Folgende Datei wurde angehängt: SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Hendrik
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Beitrag 51088
[23. Juni 2004 um 11:16]
Toll finde ich die Resultate bei Ralfs schwierigem Cluster...
Der BC-125 zündete sofort, während ein SP-Motor noch aus dem Düsenkanal röchelte. Joht, hier war Ralfs Motorhaltetechnik nicht ausgereift und als Folge fiel ein SP-Motor unten aus dem Heck, dass durch den BC-125 nach oben beschleunigt wurde. Tolles Ergebniss, wie gesagt. Aus Ralfs Erfahrungen kann man lernen. Es zeigt sich, dass man bei einem solchen Cluster eine Zündzeitverzögerung zwischen den BC-Motoren und den SP-Motoren benötigt. Bei meiner BC-P545I habe ich dies realisiert. Erst werden die SP-Motoren gezündet. Sind deren Zünder alle durchgebrannt, gibt es einen Impuls in die Bordelektronik der BC-P. Diese registriert den Impuls und zündet erst dann autark den BC-360 als zentralen Booster. Unabhängig davon ist der Flug von Ralfs erster T2-Rakete ein großes Erfolgserlebnis! Folgende Datei wurde angehängt: SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Hendrik
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Beitrag 51089
[23. Juni 2004 um 11:25]
ein großes Erfolgserlebnis... für Ralf, für mich und für das Mentorenprogramm!
Ja, Ralf, wie auf unten angehängtem Bild, kannst Du Dich wahrlich angesichts Deiner Fortschritte zurücklehnen. Von mir, die allerherzlichsten Glückwünsche zu Deinem erfolgreichen ersten T2-Flug, dank an Neil, der Dich bei den RJD betreute, ich hatte leider keine Zeit zu kommen! Konsenz: SOLARIS-RMB wird dieses Mentorenprogramm konsequent fortsetzen. Ralf hat uns gezeigt, das es geht und das es erfolgreich ist! Als erster Verein in D, der diese Erfolgstory verfolgen wird, wird SOLARIS in Zukunft ein ausgeweitetes Mentorenprogramm aus der Taufe heben, dass ich gerne unter meine Fittiche nehmen werde! Verteilt auf ganz Deutschland wird SOLARIS-RMB eine Hand voll versierter Mentoren haben, die nur auf Euch als potentielle Mentees warten werden. Das SOLARIS-Mentorenprogramm wird durch Euch zu einer guten Nachwuchsförderung! Wer sich als Mentee für das Förderungsprogramm bewerben möchte, der schreibe mir doch bitte eine PM und ich werde ihn an einen Mentor in der Umgebung vermitteln! Viele Grüße, Hendrik Folgende Datei wurde angehängt: SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Neil
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Beitrag 51096
[23. Juni 2004 um 12:53]
Hi,
jepp ich kann da nur Hendrik unterstützen. Ich wurde erst bei dem RJD mit dem Result von Hendriks Programm konfrontiert. Es gab bis auf ein paar Kleinigkeiten keine Nachbesserung vor dem Start. Diese lagen daran, das Ralf seine Rakete zwischen Hendriks Abnahme und RJD lackiert hatte. Aber das waren wie gesagt Peanuts. Ich würde mich sehr freuen wenn viele T1ler kommen und sich für das Programm interessieren. Ich sehe da aber auch ein paar Probleme, wenn z.B. zwei Mentoren mit unterschiedlichen Ansichten aufeinander treffen. Das kann man aber sicherlich leicht lösen. Neben dem erfolgreichen Fliegen gibt es aber noch einen anderen Nebeneffekt den Hendrik noch garnicht erwähnt hat, und wie ich finde genauso wichtig ist. Es entstehen neue zwischenmenschliche Beziehungen, die Gemeinde der Raketenflieger wächst mehr zusammen. Einzelne Personen die vor sich hin geflogen haben, werden dann in einer Gruppe fliegen, was ich finde viel mehr Spaß macht. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Hendrik
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Beitrag 51100
[23. Juni 2004 um 13:39]
Neil, exakt getroffen!
Dies ist ebenfalls eine Folge des Mentorenprogramms! Flog Ralf vor einem Jahr noch irgendwo alleine auf einem Feld, so tut er es nun gemeinsam mit Jochen, Dir und mir in Rheidt, nachdem wir uns kurz telefonisch verständigt hatten. Ja auch das, die Zusammenführung der Hobbyisten, ist eine Folge des Mentorenprogramms. Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Heiko
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Beitrag 51102
[23. Juni 2004 um 13:42]
Hallo Neil,
Zitat: Da kann man doch Mentoren-Treffs einführen (hießen die Harry Potter nicht auch so?), wo dann die Mentoren untereinander sich über ihre Ansichten Austauschen und auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Es ist immer schlecht, wenn man als Anfänger zu Leuten mit Erfahrung geht und dann von zwei Leuten drei verschiedene Meinungen höhrt. Aber genau dafür soll doch SOLARIS gegründet werden. MFG Heiko Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben. |
Hendrik
Senior Pyronaut
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Beitrag 51105
[23. Juni 2004 um 13:54]
Zitat: Hallo Neil, ich sehe da genauso wie Dein Bruder ebenfalls KEINE Probleme! Denn wir alle haben ein Ziel: Sicher schöner Raketen starten. Viele Wege der Umsetzung führen von Rom. Leder Weg eines versierten T2lers wird höchstwahrscheinlich sicherer sein als der Weg, den ein unbedarfter T1ler beim Bau seiner ersten T2-Rakete beschreiten wird. Damit ist doch schon das Ziel erreicht. Es geht hier um das betreute Bauen von T2-Raketen, die es in vielen Bauweisen gibt. Unterschiedliche Bauweisen würzen die Raketenvielfalt. Daher, solange ein Mentor, der als Mentor im Mentorenprogramm ist, selbst seit Jahren sichere Raketen baut und fliegt, dann ist es durchaus legitim, wenn er seine Bauweise an seinen Mentee weitergibt. Siehst Du, Neil, ich baue auch anders als Wolfgang, Ernst, Tom, Achim, Du oder Siggi. Dennoch weiß jeder, wie man sicher eine T2-Rakete auf einem G-Motor sicher in den Himmel schickt. Daher sehe ich es als absolut kein Problem an, wenn ein Mentor seine spezielle sichere Bauweise an seinen Zögling weiter vermittelt. Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Heiko
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Beitrag 51115
[23. Juni 2004 um 16:06]
Hallo Hendrik,
was ich meinte und wahrscheinlich auch der Neil, ist wenn der eine Mentor dieses als richtig und jenes als Falsch sagt und der andere genau das Gegenteil. Ich weiss, sowas sollte nicht vorkommen, aber solche Diskussionen sollten dann nicht die Mentoren vor dem "Schüler" austragen, sondern bei gelegentlichen Treffen sowas diskutieren. Diese Treffen können dann auch die T2ler dazu benutzen Erfahrungen auszutauschen und Anregungen mitzunehmen. MFG Heiko P.S. bei Harry Potter sind es übrigens die Dementoren. Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben. |