Geändert von Gast am 16. Juni 2020 um 17:45

Das wird normalerweise so gehändelt. Zuerst wird die Höhe des Startplatzes ermittelt;z.B: aus Karten o.ä. Kurz vorm Start nimmt man dann den barometrischen Druck und die Temperatur als Referenzwerte für die Starthöhe. Der Rest ist Mathematik in der Software.

Aber wie schon in dem anderen Thread erwähnt, hängt die Genauigkeit des Höhenmessers sehr stark von der Wetterlage ab.
Keine Frage der Drucksensor an sich mag sehr genau sein..was Druck messen betrifft.

Nehmen wir z.B. ein im Sommer häufig vorkommendes Wetterphänomen das Azorenhoch dessen Auswirkungen bis weit über Europa und dem Ural reichen. Die Rok steigt und steigt, und der Drucksensor senst in Bodennähe zuerst wie gewohnt sinkenden Lufdruck, kurz danach plötzlich gleichbleibenden bzw. ansteigenden Luftdruck. Was jetzt?!
Man kann das zwar kompensieren indem der Höhenmesser noch nen Sensor besitzt, der die Bewegung der Rok mist à la Beschleunigung. Doch genauer wird er dadurch auch nicht wirklich, da hier wieder die örtlichen Abweichungen der Erdbeschleunigung ne Rolle spielen

Gruß Marco

Geändert von Zaphod am 18. September 2007 um 09:09

Hi,

Andreas Müller hat eine schöne Betrachtung zu dem Thema gemacht. Neben der eigentlichen Druckmessung spielt auch noch die Anströmung der Rakete eine Rolle und wie das Rauschen des Signals bewertet wird.
Das Beispiel mit dem anziehend Hoch ist glaube ich nicht so krass. Viel schlimmer stelle ich mir den Fehler vor wenn unterschiedliche Luftschichten durchflogen werden. So nimmt das Modell der Lufthülle ja eine homogene Verändrung an. Wenn man sich jetzt aber mal die Wolken anschaut, so stellt man fest, das diese teilweise einen sehr scharf abgegrenzten Boden haben. Das deutet auf eine Veränderung in der Luft hin. Z.B. die Temperatur. Wenn die dort einen Sprung macht, und nicht wie angenommen gleichmässig sich ändert, dann paßt die Berechnung nicht mehr zur Wirklichkeit.

Gruß

Neil

Zitat:

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Wenn man sich jetzt aber mal die Wolken anschaut, so stellt man fest, das diese teilweise einen sehr scharf abgegrenzten Boden haben.

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Da kann ich Dir Emagramme empfehlen. Die sind sehr aussagekräftig und es läßt einen erahnen, wie komplex unsere Atmosphäre in Wirklichkeit ist.

Zitat:

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Das Beispiel mit dem anziehend Hoch ist glaube ich nicht so krass

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Ich hab das mal als einfaches Beispiel genommen, da hier sofort der positive Druckanstieg über nahezu die gesamte Troposphäre auffällt.
So oder so ist damit keine genaue Höhenmessung mehr machbar. Abweichungen von bis zu +/-200m in höheren Lagen sind da locker drin. Genauer wirds erst wieder, wenn die Tropospause erreicht wird.

Gruß Marco

Geändert von Zaphod am 18. September 2007 um 13:16

Geändert von Gast am 16. Juni 2020 um 17:45

Wenn die Atmosphäre eine ideale polytrope Schichtung hat kann man durchaus mit Bodendruck und Temperatur herausbekommen in welcher Höhe man sich befindet. Das ist aber leider selten der Fall.

Für den Fallschirmauswurf an sich reicht die Technik aber allemal.

Oliver

@Lukas: Im statisch betrachtetem Standard-Atmosphärenmodell stimmt das was Du sagst. In der Realität macht einem aber die Dynamik in der Atmosphäre einen Strich durch die Rechnung.

Im Standard-Modell sinkt der Luftdruck bei steigender Höhe...
Beim Beispiel Warmlufthoch kommt es dagegen zum steigen des Luftdrucks bei steigender Höhe...

Gruß Marco

Geändert von Zaphod am 20. September 2007 um 10:25

Geändert von Gast am 16. Juni 2020 um 17:46

Also ich hatte eigentlich vor irgendwann die Troposphäre zu verlassen.

Gruß Marco

Geändert von Gast am 16. Juni 2020 um 17:46