Wie Ihr wisst bin ich nicht so der Lackierspezialist. Das höchste der Gefühle war bislang Grundierung und Lack aus der Dose auf Quantum Tube und GfK-Laminat (PML-Flossen, also mit guter Oberfläche).

Bei der Diskussion zum Lackieren kommen mir immer wieder o. g. Begriffe unter, deren Bedeutung und Funktion mir nicht 100%ig klar ist. Wenn man nach »Unterschied x y« von zwei ähnlichen Begriffen googelt, findet man vor allem Diskussionen in Autolackier- und Modellbauforen, in denen sich nie auf irgendetwas geeinigt werden kann, zumal 2K-Autolacke aus der Spritzpistole auch immer was anderes sind als 1K-Dosen aus dem Baumarkt (vermute ich mal).

Für den Fall dass ich mal etwas vernünftig lackieren will, sagen wir mal ein Sperrholzteil oder ein GfK-Balsa-Sandwich (Handlaminat, außen Abreißgewebe, kein Vakuum), wie muss ich da vorgehen, was sollte ich benutzen um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen?

Mein Verständnis bislang:

1. Spachteln (idealerweise 2K, z. B. Polyester) von groben Fehlstellen und trocken schleifen bis alles »messbar« glatt ist (der Messschieber nicht mehr ausschlägt ;-)
   
2. Spritzspachteln und trocken schleifen um weitere Unebenheiten auszugleichen, bis alles »gefühlt« glatt ist
   
3. Fillern und nass schleifen um eine »optisch« glatte Oberfläche zu erreichen
   
4. Lackieren
   
5. ggf. Klarlack
   

Oder liege ich da komplett falsch?

Oliver

PS: Schnellschleifgrund (habe so eine 20 Jahre alte Clou-Flasche die schön stinkt) würde ich z. B. bei Balsa oder Papier einsetzen, erfahrungsgemäß bekommt man damit schon eine recht glatte Oberfläche ohne viel Gewichtszunahme hin. Balsaflossen fühlen sich nach dem Schleifen wie Kunststoff an, nur leichter.

Geändert von Oliver Arend am 09. September 2020 um 15:53

Hallo Oliver,

bei der BB VB, die ich für Manching gebaut habe, habe ich mich zum ersten Mal in Sachen Lackierung reingehängt.

Die grundsätzliche Unterscheidung liegt wohl darin, ob man mit Sprühdose oder mit Airbrush lackiert. Bei ersterem schiebt die Düse der Sprühdose dem perfekten Ergebnis einen Riegel vor. Dennoch geht einiges. Ich finde die Duplicolor- Sprühdosen klasse - billig + viele RALgetreue Farben.
Geholfen hat mir auch diese Anleitung von John Coker: http://www.youtube.com/watch?v=KZ2iy-oyhjs

Meiner Meinung nach ist deine genannte Abfolge korrekt. Entscheidend ist Punkt 3 - also Primern + Nassschleifen bis das Ergebnis passt. Der Lack kaschiert nichts mehr, sondern hebt Fehler hervor.
Nicht unwichtig ist bestimmt das Schleifpapier - ich finde das 3M in 100, 320, 600 und 1.000 Grit perfekt.

BG Marxi

Hi,

ich hab doch hier mal ne Lackieranleitung gemacht.
Hilft die nicht weiter?

VG

Ralf

Jein, aber ich habe Dir da direkt mal eine Frage dazu gestellt.

Oliver

Hi Oli,

alternativ kannste auch gerne vorbeikommen, dann helf ich Dir.
So weit biste ja ned weg.

VG

Ralf

Aus der Zeit, als ich noch lackiert habe:

Sprühdosen: Molotow-Sprühdosen (Belton) haben überdurchschnittlich gute Caps. Der Sprühnebel kommt fast an Airbrush 'ran. Die Caps gibt es auch einzeln in verschiedenen Versionen.

Zitat:

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Original geschrieben von Trevize

Aus der Zeit, als ich noch lackiert habe:

Sprühdosen: Molotow-Sprühdosen (Belton) haben überdurchschnittlich gute Caps. Der Sprühnebel kommt fast an Airbrush 'ran. Die Caps gibt es auch einzeln in verschiedenen Versionen.

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....und was machst Du jetzt statt Lackieren ? Kein finish mehr.....?

Gruß

Thomas

Wenn man GFK hat würde ich das erst mit Porenwischfüller einstreichen um die vielen kleinen Löcher zu schließen.
Einfach satt draufschmieren und verreiben, dann mit einem neuen Tuch wieder abrubbeln.

Meine GFK-Rohre behandele ich damit immer erst, dann Polyesterspachtel, schleifen, Spritzspachtel, schleifen (meist 2-3x), 2x lack und 2x 2K-Klarlack.

Wenn es ganz glatt werden soll mit Streiflicht nach Unebenheiten suchen, mit Bleistift markieren, ggf. spachteln und dann gezielt wegschleifen.

Louis

Louis,

Du hast es schon mehrfach gesagt im Forum, aber ich bin zu faul zu suchen. Welchen Wischfüller nimmst Du (Bezugsquelle). Hält der Polyesterspachtel auch auf größeren Wischfüllerflächen (~ centgroße Stellen) vernünftig ? Das würde sicher das mühsame Schleifen des harten Presto-Polyesterspachtels auf der ersten Kraterschicht ersparen. Die Bleistifttechnik mache ich auch, sonst ist man 10 mal am Spachteln, weil man immer wieder ein Loch entdeckt. Streiflicht mach ich mit Taschenlampe, um die Defekte und Vertiefungen zu suchen.

Gruß

Thomas

Geändert von Diplom-Pyromane am 13. September 2020 um 15:20

....und was machst Du jetzt statt Lackieren ? Kein finish mehr.....?



Mich an Elektronik-, Druck- und Frästeilen so verzetteln, dass ich am Ende keinen Bock mehr aufs Lackieren habe.